Die Botschaft der Wolken…
…oder der Raum zwischen Reiz und Reaktion..
Die Wolken sehen gerade ziemlich bedrohlich aus, es geht viel Wind da oben, die grauen Schatten verwischen den Sonnenschein.
Das Bild lässt vermuten, dass sich bald alles verdunkeln wird und die Sonne ganz verschwindet, doch ich warte mal ab… Und siehe da, es kommt ganz anders. In Windeseile haben sich die wolkigen Ungetüme aufgelöst und das azurblau breitet sich aus und erfüllt den Horizont. Duftige Schäfchenwolken lassen sich von Ost nach West treiben und formieren sich immer wieder neu.
Mir erinnert dieses Bild an viele Situationen im Leben, die Wolken wirken im ersten Moment größer und bedrohlicher als sie dann tatsächlich sind – unsere Gedanken, die ersten Impulse – oft angstvoll, kontrollierend können Schäfchenwolken zu Gewittertürme aufbauschen…. Wir gehen schnell mal „zur Sicherheit“ in die Konfrontation – in eine Abwehrhaltung.
Statt aus der Fülle – aus unserem Vertrauen, agieren wir aus dem Mangelbewusstsein heraus.
Im Nachhinein wissen wir es ja immer…, der Stress der Gedanken oder Aktionen hat sich als unnötig heraus gestellt, hat verdichtet statt gelöst. Mehraufwand ist das Ergebnis.
Die Botschaft der Wolken kann sein, ihnen mit mehr Gelassenheit entgegen zu blicken.
Mal innehalten – in den Moment spüren – beobachten – lauschen – im Augenblick sein – bewusst wahrnehmen – langsam atmen – ein paar Schritte gehen…
Durch die Bewegung können sich die Energie der Wahrnehmung und die Sichtweise verändern.
UND ein Stück mehr in die Weite blicken. Gefühlt, auch hinter die Wolken – die Erweiterung des Horizonts weitet auch den Raum in mir.
„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“ (Viktor Frankl / Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse / 1905-1997)