Die Botschaft der Tulpenzwiebel
In der Stille wächst die Kraft
Beim Aufräumen der Gartenhütte rollen mir ein paar Blumenzwiebeln entgegen. „Dafür finde ich noch einen Platz“, denke ich und erinnere mich an einen vergessenen Blumentopf hinter der Hütte, von dem ich dachte, dass nur noch alte Erde darin sei.
Ich entferne das Laub und muss schmunzeln: Tatsächlich haben sich die kräftigen Triebe einer kleinen Rose, die ich längst für tot gehalten hatte, darin eingebettet. Erstaunlich. Man weiß nie, wann ein Samen aufgeht oder wann uns eine Pflanze mit ihrer Pracht und Fülle beglücken wird.
„Alles, was ich denke oder tue, sind die Samen meiner Zukunft“, denke ich und setze die Zwiebeln behutsam rund um das Röschen. Ich bedecke alles sorgfältig mit Laub und überlasse es der Kraft der Winterruhe.
Meine Tulpenzwiebeln erinnern mich daran, dass jetzt die Zeit der Stille und des Rückzugs beginnt – eine Zeit, in der ich meine Kräfte sammeln und bündeln darf. Es ist die Zeit des Loslassens, des Abschließens und der Neuausrichtung. Dabei wird mir bewusst, dass zu viele Blumenzwiebeln (oder Projekte), die übereinander gepflanzt werden, sich gegenseitig im Wachstum behindern. Die Natur zeigt mir täglich auf einfache Weise, woran ich noch lernen darf.



„Mit den Wurzeln erden, um Kraft zu haben für deine neuen Triebe,
für dein weiteres Schaffen und Tun.
Dich in die Höhe strecken zu können,
um zu erblühen in deiner Kraftfarbe,
die dich nicht nur von innen, sondern auch von außen zum Leuchten bringt
und offenbart, was für ein wundervoller Mensch du bist,
der so viel Positives und Buntes in die Welt trägt – zu anderen.“
(Anna Kaiser)


